Propolis - Das Allheilmittel der Bienen
Bienen produzieren Propolis, Honig, Wachs und Gelee Royal. Dieses Naturheilmittel kennt nicht nur jeder Imker. Auch jeder, der sich mit Heilkräutern, Homöopathie, Vitalpilze und anderen natürlichen Heilmitteln beschäftigt, stößt irgendwann auf den Bienenkitt!
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Propolis, Honig und Bienen

Honigbienen bauen perfekt sechseckige Waben

Honigbienen bauen perfekt sechseckige Waben, in denen sie Brut, Honig oder Pollen lagern.

An warmen Tagen herrscht vor dem Bienenstock ein emsiges Treiben.

Bienen vor dem Bienenstock

Um Propolis herzustellen, fliegen Arbeitsbienen aus und sammeln Naturharz und Pollenbalsam von Blüten, Knospen und Bäumen ein. Schon im Flug mischen sie es mit Speichelsekret (Fermente!). Im Bienenstock, der Beute, wird es dann zusammen mit Wachs, Pollen, und ätherischen Ölen aus den Blütenknospen zu einer geschmeidigen Masse verarbeitet. Bei der üblichen Temperatur von etwa 35°C in der Beute ist die Konsistenz klebrig und doch elastisch. So ist Propolis für die Honigbienen ein ideales Baumaterial. Sie benutzen den natürlichen Kitt, um kleine Löcher in der Behausung auszubessern und um ihren Lebensraum vor dem Ausbruch ansteckender Krankheiten zu schützen. Beides ist überlebenswichtig für das Bienenvolk.

Wozu brauchen die Bienen Propolis?

Honig

In einem Bienenstock leben mehrere Zehntausend Tiere zusammen – für Menschen wäre das eine kleine Stadt! Je schlechter die hygienischen Verhältnisse, desto leichter breiten sich auf dem engen Raum Infektionen aus. Bakterien, Viren und Pilze sind für jedes Volk eine echte Bedrohung! Deshalb wird schon der Eingang des Bienenstocks zur Bekämpfung eindringender Keime mit Propolis ausgekleidet – vom Prinzip her ein ähnlicher Gedanke wie die Schutzmaßnahmen beim Eingang zur Intensivstation im Krankenhaus. Und um die Brut zu schützen, überziehen die Bienen das Innere der Wabenzellen mit einem feinen Film aus Propolis.

Interessant ist auch der Umgang mit Mäusen und anderen Tieren, die auf der Suche nach Nahrung in den Bienenstock eindringen. Gegen sie setzen sich die Bienen mit Stichen zur Wehr. Wird das Tier dadurch getötet, muss anschließend das Problem der Verwesungsgifte gelöst werden. Ist ein Abtransport des Körpers nicht möglich, schützen sich die Bienen, indem sie tote Tiere mit einer Schicht Propolis und Wachs überziehen. Diesem Beispiel folgten übrigens die alten ägyptischen Priester, die ihre Mumien auf ähnliche Weise einbalsamierten.

Woraus besteht der Bienenkitt?

Die Kittmasse fühlt sich gummiartig an, ist klebrig und lässt sich leicht verformen, wenn sie erwärmt wird. Die harzige Substanz hat verschiedene interessante Eigenschaften. Sie ist wasserabweisend, fäulnisverhindernd und wärmeisolierend.
Vier Grundbausteine sind in der Zusammensetzung von Propolis besonders wichtig: natürliche Harze (etwa 50%), Wachs (etwa 30%), ätherische Öle (etwa 10%) und Pollen (etwa 5%). Daneben sind weitere Inhaltsstoffe in viel geringeren Mengen enthalten, die aber ebenfalls von großer Bedeutung für die nutzbaren Eigenschaften des Kittharzes sein dürften. Beispielsweise Aminosäuren und Peptide, Mineralien, Spurenelemente und Vitamine. Nicht zu vergessen die für medizinische Zwecke interessanten Flavonoide, Resveratrol und Phenole. Es ist nur natürlich, dass diese organische Substanz immer individuell unterschiedlich zusammengesetzt ist.

Wir alle brauchen die Bienen. Nicht nur um Bienenprodukte zu erhalten. Für gute Ernten ist die Landwirtschaft auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. In den USA hat das Bienensterben dramatische Ausmaße angenommen. Imker transportieren ihre Bienenvölker sogar per LKW zur Bestäubung der Mandelbäume.
Erfahrungen mit Honig und Bienenprodukten

Anwendung von Propolis

Anwendungsmöglichkeiten von Propolis

Die Erfahrungen mit Honig und Bienenprodukten sind uralt. Schon Hippokrates und Plinius empfahlen Propolis zur Behandlung von Wunden und Geschwüren. Auch in der orientalischen Medizin wurde dieses Naturprodukt als Entzündungshemmer und immunmodulierendes Mittel geschätzt. Propolis besitzt antibakterielle, antivirale und fungizide Wirkung, es wird vielfach als „natürliches Antibiotikum“ beschrieben. Außerdem bewirkt es eine lokale Schmerzlinderung – ein Segen beispielsweise für Patienten mit schmerzhaften Zahnfleischproblemen!

Auch in Europa wurden Bienenprodukte im Rahmen der Volksheilkunde genutzt. Allerdings verschwand das Interesse an den traditionell genutzten Heilmitteln mit der Entdeckung des Penicillins. Spätestens in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts verschwand auch das Wissen über die Therapiemöglichkeiten mit Propolis oder Honig aus den europäischen Arztpraxen.
Schon seit Jahrhunderten nutzen allerdings Imker die bemerkenswerten Eigenschaften von Propolis. Haut- und Lippencremes, Tinkturen zur Mundpflege oder Honig mit Propolis vermischt – die traditionellen Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig.

Hilfe durch Propolis

Schon seit Jahrhunderten kennen Imker die bemerkenswerten Eigenschaften von Propolis. Es hilft bei trockener Haut und rissigen Lippen, sodass es gerne in Hautpflegeprodukte gemischt wird. Auch Tinkturen zur Mundspülung werden gerne und erfolgreich eingesetzt. Das gilt sowohl für die vorsorgliche Zahn- und Mundpflege (auch bei einer Neigung zu Aphthen) als auch für die Behandlung von wunder Mundschleimhaut im Rahmen einer Chemotherapie (Mucositis) oder nach Operationen im Mundbereich.
Manche Ärzte empfehlen vor dem ersten Einsatz eines Propolis-Produktes einen Allergietest.

Propolis als Kosmetikbestandteil

Bienenprodukte wie Propolis, Gelee Royale und natürlich Bienenwachs haben sich schon lange als Bestandteil von ausgewogenen Naturkosmetika bewährt. Die moderne Kosmetikindustrie ist leider dazu übergegangen, solche Naturprodukte durch weniger appetitliche Substanzen zu ersetzen. Mineralöl und Silikone, selbst mikrofeine Plastikteilchen finden sich in Hautcremes!
Wir meinen: In einer nachhaltigen Kosmetik haben solche Bestandteile nichts zu suchen.

Vor- und Nachteile von Propolis

Bienenprodukte wie Propolis, Wachs und Gelée Royale sind natürliche Bestandteile moderner Naturkosmetika. Gut passen dazu Shea- oder Kakaobutter. Der Duft solcher natürlicher Kompositionen lässt sich mit künstlichen Duftstoffen nicht vergleichen.
Positiv
  • Die Anwendung von Propolis ist seit Jahrhunderten bis Jahrtausenden bekannt
  • Propolis besitzt antioxidative Eigenschaften (Radikalfänger)
  • Erfolge von Propolis bei der Behandlung von Warzen
  • Nachgewiesene Wirksamkeit gegen verschiedene Bakterien, Viren und Pilze
Negativ
  • Allergische Reaktionen durch Propolis sind möglich, Ursache ist vermutlich der hohe Pollengehalt
  • Propolis ist ein Naturprodukt mit individueller Zusammensetzung, daher nicht standardisierbar
Einsatz von Honig, Propolis und anderen Bienenprodukten

Kein Elektrosmog, ökologisch behandelt und aus dem richtigen Holz hergestellt: Der Imker trifft wichtige Entscheidungen für die Lebensqualität im Bienenstock.

Wirkung von Propolis

Wissenschaft und Bienenprodukte

Propolis, Honig und Gelee Royale

Wer internationale Wissensdatenbanken durchsucht, stellt fest, dass in den letzten Jahren das Interesse der Wissenschaftler an Honig und Propolis wächst. Vor wenigen Jahren untersuchte eine Gruppe von Wissenschaftlern die Eigenschaften des so genannten Manuka-Honigs aus Neuseeland. Die Forschungsergebnisse sorgten für Aufsehen: der Honig konnte das Wachstum mehrerer Krankheitserreger hemmen, etwa Staphylococcus aureus und Escherichia coli. Aber gelten diese Untersuchungsergebnisse tatsächlich nur für den neuseeländischen Honig?
Wenn Forschergruppen beispielsweise die Zusammensetzung von Honig aus Neuseeland, dem Baskenland, Brasilien oder Rumänien vergleichen, dann finden Unterschiede. Aber was heißt das für die Anwendung? Sicher ist eigentlich nur, dass Verunreinigungen nicht wünschenswert sind. Die Qualität von Bienenprodukten ist hoch, wenn die ausschwärmenden Bienen eine ursprüngliche, naturbelassene Pflanzenwelt vorfinden, möglichst weit entfernt von Pestiziden und Umweltgiften.Das gestiegene Interesse an natürlichen Heilmitteln ist nicht verwunderlich. Die Medizin steht heute vor ernsten Problemen, die mit den bisherigen Ansätzen offenbar nicht optimal gelöst werden können. Zum Beispiel nehmen Antibiotika-Resistenzen (Stichwort MRSA!) zu und die Zahl der Altersdiabetiker steigt. Chronische Wunden und andere Hautprobleme zwingen zu langwierigen Behandlungsversuchen. Gibt es hier Ansätze für den erfolgreichen Einsatz von Honig, Propolis und anderen Bienenprodukten? Erste Erfahrungen gibt es zwar, aber bisher sind die Ergebnisse nicht evidenzbasiert, nicht spruchreif also. Immerhin steigt die Zahl der wissenschaftlichen Studien, die sich mit Propolis, Honig und Gelee Royale befassen.

Aktuell gibt es beispielsweise Forschungsarbeiten zu folgenden Fragen:

  • Welche Wirkung haben Propolis-Extrakte im Laborversuch auf die verschiedensten Krebszelllinien?
  • Lässt sich Propolis in Kosmetika als UV-Schutz einsetzen?
  • Wie lassen sich die Wirkungen von Propolis bei Brandwunden erklären?
  • Welche Rolle können Bienenprodukte für Aquakulturen (Fischzucht) spielen?
  • Warum wirkt sich Propolis im Tierversuch so günstig auf einen Typ-2-Diabetes aus?
  • Wie wirkt Propolis gegen Helicobacter pylori?

Die Fragen zeigen, wie weit gefächert die Einsatzmöglichkeiten von Propolis sein könnten. Sie verdeutlichen aber auch, dass hier noch viele Fragen offen sind.